Das Stichwort 'Nachhaltigkeit' ist in aller Munde. Was fällt Ihnen dazu als erstes ein?
Was ist für Sie das kostbarste Gut dieser Erde?
Für manche ist es das Wasser oder die Luft, die Erde, der Wald, die Tiere, die Liebe?
Was wollen wir für uns und die nachfolgenden Generationen ’nachhalten’?
Wir sind vor sieben Jahren darauf aufmerksam geworden, dass der Mensch und der Umgang mit seinen Ressourcen in der Liste nicht fehlen dürfen.
Wir bemerkten, dass wir sehr viel Wert daraufgelegt hatten, den Boden nicht auszulaugen, aber nicht genauso konsequent waren, wenn es um die Fürsorge unseres eigenen Körpers ging.
Wenn wir achtsam und liebevoll mit der Natur umgehen wollen, dann ist ein achtsamer und liebevoller Umgang mit uns und unserem Umfeld gerade zu inhärent. Der Körper, den wir bewohnen, ist doch Teil der Natur und braucht seine ganz eigene Form von Pflege und Fürsorge.
Wir wollten also nicht nur mit der Erde, den Elementen, Pflanzen und Tieren verantwortlich umgehen, sondern auch mit uns selbst und unseren Mitarbeiter:innen.
Von einem früheren Lehrling wussten wir, dass er als Gesundheitsberater, Masseur und Körpertherapeut arbeitet. Ihn fragten wir um Unterstützung, wir entwickelten zusammen Ideen und daraus wurde ein von allen geliebtes Projekt, unser Gesundheitsprojekt, das mittlerweile sieben Jahre alt geworden ist.
Einmal wöchentlich kommt Felix ganztägig zu uns und die Mitarbeiter:innen können innerhalb ihrer Arbeitszeit eine Stunde mit ihm buchen. Sie können ihre Sorgen besprechen, Fragen stellen, eine Massage genießen, Tipps und Tricks rund um alle gesundheitlichen Themen und fürs soziale Miteinander im Team bekommen.
Auch Coaching im Team wird genutzt, was uns schon oft einen anderen Blick auf die Dinge erlaubt hat.
Hier einige Beispiele für Fragen, Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Gesundheitsprojekt zum Thema Kritik:
• Wenn ich immer kritisch mit mir selbst bin, bin ich dann gänzlich in der Lage, mein Gegenüber wertzuschätzen?
• Wenn ich zusehends an mir selbst zweifle, werde ich nicht leicht annehmen können, wenn ein Teammitglied meine Arbeitsweise korrigiert, da ich dann Veränderungswünsche schneller als persönlichen Angriff werte. Selbstzweifel, Selbstkritik und mangelndes Selbstwertgefühl sind also ein echter Blocker für Teamentwicklung und grundsätzlich für den Spaß am Leben. - Auf der Basis eines liebevolleren Umgangs mit uns selbst haben wir unser Teamgefühl vertiefen und die Zusammenarbeit ausbauen können.
• Wenn uns etwas am Gegenüber nicht gefällt, haben wir gelernt zu schauen, wo wir den Aspekt im eigenen Leben anschauen und bearbeiten können, also zunächst in Eigenverantwortung zu gehen. Wenn das Problem dann noch besteht, wird es angesprochen und geklärt.
• Anstrengung kommt nicht vom Verhalten des Gegenübers, sondern daher, dass man es bewertet/kritisiert. Wir sind oft so viel mit Bewertungen und Erwartungen beschäftigt, dass wir gar nicht mehr wahrnehmen, was die Situation uns eigentlich lehren will. Tatsächlich hat jeder seinen eigenen Rhythmus, Dinge zu verstehen und anzugehen. Wenn jemand im Team merkt, dass er nicht bewertet wird, ist es gleich leichter, auf Entwicklungs-Impulse zu antworten.
• Wir haben gelernt, Dinge mehr zu beobachten als das, was es ist, ohne Erwartung. Dann kam Veränderung mit weniger Kampf, häufig sogar ‚scheinbar’ von allein. Das bringt mehr als jemanden anders haben zu wollen - und andersrum.
• Konfrontiert mit Erwartungen anderer oder starren Regeln und Traditionen gehen wir dann weniger über uns selbst und unser Gefühl hinweg, wenn wir auf einem Fundament von Selbstwertschätzung stehen.
Die Gesundheits-Tage sind ausgebucht und das Wohlbefinden sowohl der Einzelnen wie auch innerhalb des Teams ist gewachsen. Das Projekt trägt Früchte, und das meint nicht nur Äpfel!
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