Die kleine Raupe Nimmersatt

Die kleine Raupe Nimmersatt

In den Obsthöfen stehen momentan alle Zeichen auf Entwicklung: Aus den Blüten sind kleine Äpfel entstanden und die Bäume lassen neue Triebe und Blätter wachsen, auf denen sich auch schädigende Insekten wohl fühlen. So zum Beispiel der Apfelwickler, den viele als berüchtigte Made im Apfel kennen und der enorme Schäden anrichten kann.

Apfelwickler gehören zu den gefürchtetsten Schaderregern im Apfelanbau. Ab Mai legen die Wickler ihre Eier auf den Blättern und Früchten ab. Nach kurzer Zeit schlüpft aus ihnen eine Larve und bohrt sich in die Frucht ein. In ihr durchläuft sie mehrere Larvenstadien, bis sie etwa 2 cm lang ist. Danach verpuppt sie sich außerhalb des Apfels und wird zu einem Falter. Der Kreislauf beginnt von Neuem.

Apfelwickler sind keine schönen Insekten: Männchen und Weibchen finden sich nur, weil das Weibchen Duftstoffe, sogenannte Pheromone ausscheidet. Das hat sich die Wissenschaft zu nutze gemacht und einen Duftstoff entwickelt, der dem der Weibchen identisch ist.

Dieser wird in Ampullen abgefüllt, die wir jedes Jahr im Mai neu in den Höfen verteilen. Ein Menge Arbeit, denn auf einem Hektar sind das etwa 500 Stück, die in einem Abstand von 3 Metern zueinander aufgehängt werden.

Für uns Menschen ist der Duft nicht wahrnehmbar, für das Apfelwickler-Männchen jedoch schon. Im ganzen Hof riecht es nun nach den Pheromonen der Weibchen, mit der Konsequenz, dass er diese nicht mehr findet und keine Vermehrung statt findet. Mit dieser Verwirrungsmethode können wir die Population immerhin um etwa 60 % verringern.

 

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