Es wird heiß im Hof

Es wird heiß im Hof...

Mit dem August kamen die heißen Temperaturen in das Alte Land und haben uns zwei Wochen fast durchgängig Tageshöchsttemperaturen von mehr als 30 °C beschert. Wie auch wir Menschen können Äpfel einen Sonnenbrand bekommen. Bei Äpfeln entwickeln sich dann zunächst viele kleine braune Punkte auf der Schale, die nach längerer Sonneneinstrahlung zu einer großen flächig braunen Verbrennung werden. Insbesondere wenn die Hitze schlagartig auftritt, sind die Äpfel anfällig für Verbrennung, denn dann haben sie häufig noch keine Schutzschicht ausgebildet.

Im August wurde in Hamburg zudem ein neuer Wetterrekord aufgestellt: An acht aufeinanderfolgenden Tagen wurden Temperaturen über 30 °C gemessen. Insgesamt hatten wir sogar elf Hitzetage, an denen die Augustin-Obstbauern die Regner im Hof angestellt haben.

Viele Jahre haben wir die Beregnung, die eigentlich zum Schutz vor Frost in der Blüte gebaut wurde, im Sommer nur selten anstellen müssen. Aber auch hier ändern sich die Zeiten und wir sind heute sehr dankbar diese Möglichkeit zum Schutz der Früchte zu haben. Denn das Beregnungswasser setzt die Temperatur innerhalb der Anlage um wenige Grad hinunter – gerade so weit, dass keine Verbrennungen auf den Äpfeln entstehen. Pro Stunde werden dann etwa 38.000 Liter Elbwasser pro Hektar ausgebracht.

Dank unserer Nähe zur Elbe ist weniger die Wasserquantität, dafür häufiger die –qualität ein Problem. Zu hohe Salzgehalte führen beispielweise zu Blattschäden und zu hohe Eisengehalte zu verkrusteten Fruchtschalen. Kritisch wird es immer dann, wenn es im Sommer zu wenig regnet und die Süßwasservorräte in der Elbe gering sind. Und auch mit jeder Elbvertiefung kommt mehr salziges Nordseewasser mit der Flut weiter den Fluss hinauf. Daher protestieren die Obstbauern auch vehement gegen die Elbvertiefung und fürchten den Klimawandel.

 

Klimatisierende Beregnung

Jeder Betrieb der Augustin-Obstbauern hat Teiche angelegt, in die er über ein großes Netzwerk von Gräben Wasser leiten und rückhalten kann. Aus diesen kann dann bei Bedarf Wasser entnommen werden. Mit Hilfe von Pumpen, die zum Teil selber laufen, zum Teil aber auch von Traktoren angetrieben werden, wird das Wasser aus den Teichen zu den auf der Fläche verteilten etwa 2,5 m hohen Regnern geleitet. Deren Köpfe drehen sich innerhalb einer Minute um sich selbst und sorgen so für eine dauerhafte Befeuchtung der Bäume und Früchte.

 

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