Archiv des Autors: Meike Meyer

Lagerung von Äpfeln

 

Wie werden Äpfel gelagert?

Immer wieder werden wir gefragt, wie wir es schaffen, dass die Qualität unserer Äpfel auch nach vielen Monaten so gut ist. Und auch erst vor ein paar Tagen haben wir die ersten knackigen Jonagored aus dem Lager geholt.
Die Zellen des Apfels atmen auch nach der Ernte weiter und erzeugen dabei Wärme, Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und aromatische Verbindungen. Ein normaler Prozess, der die Frucht reifen lässt.
Um diesen Alterungsprozess aufzuhalten, werden unsere Äpfel in sogenannten CA-/ULO-Lagern (CA = controlled atmosphere, ULO = ultra low oxygen) eingeschlossen. Ziel ist es, den Stoffwechsel der Äpfel so weit herunterzufahren, dass die Reifung verzögert wird.
Die Äpfel werden in den gasdichten Lagern sortenabhängig auf 1-4 °C gesenkt. Diesen Zustand kann man gut mit einem Winterschlaf vergleichen.
In den gasdichten Lagern veratmen die Äpfel den Sauerstoff innerhalb weniger Tage bis auf wenige Prozent. Je nach Sorte versuchen wir den Sauerstoffgehalt anschließend bei 1-3 % zu halten. Um zu vermeiden, dass die Äpfel gärig werden, wenn der Sauerstoffgehalt zu weit sinkt, gibt die Mess- und Regeltechnik der ULO-Steuerung Frischluft in den Raum und hält so den Sauerstoffgehalt stabil.
Durch die Atmung steigt der Gehalt des Kohlenstoffdioxids und die Luftfeuchtigkeit in der Raumluft an. Während dies bei der Luftfeuchtigkeit gewünscht ist, darf das Kohlenstoffdioxid auf maximal 3 % steigen, um Stoffwechselschäden an den Äpfeln zu verhindern. Steigt der Kohlenstoffdioxidwert zu hoch, filtern wir das CO2 mit einer Maschine aus der Raumluft.
Mit dieser Methode kann man Äpfel je nach Sorte bis zu zehn oder sogar zwölf Monate lagern. Säuren und Vitamine werden weniger schnell abgebaut und das Fruchtfleisch bleibt lange fest.

Wie lagere ich meine Äpfel zu Hause?

Auch zu Hause lagert man die Äpfel am besten kalt. Dies verlangsamt den Stoffwechsel und damit die Reifeentwicklung. Man kann sie im Kühlschrank in einer Tüte mit Löchern lagern. In dieser Tüte bildet sich dann eine ähnliche Atmosphäre wie in den professionellen ULO-Lägern. Äpfel produzieren Ethylen! Dieses Reifegas lässt andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen, daher möglichst getrennt lagern. Außer, ihr möchtet eure grünen Bananen oder Avocados reifen, dann packt ihr sie mit einem reifen Apfel zusammen in eine Tüte.

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Energie- und Klimakongress

 

Im November waren Dierk und ich auf dem Energie- und Klimakongress vom EHI Retail Institute. An eineinhalb Tagen wurden im Marriott Hotel in Köln vielseitige „Projekte aus Wirtschaft und Wissenschaft vorgestellt, die dem Handel Wege in die Klimaneutralität aufzeigen sollen.

Augustin hat sich im Ausstellerbereich mit unserem neuen Messestand neben Microsoft, Climate Partner, Viessmann und anderen präsentieren. Damit waren wir gewissermaßen die „Exoten“, weil viele der Besucher beim Thema Klima zunächst mal an neue Technologien und nicht an Landwirtschaft gedacht haben.

Wir haben dargestellt, wie durch Humusaufbau enorme Mengen schädliches CO2 aus der Atmosphäre im Boden gebunden werden kann. Das macht Humusaufbau auf den Feldern zu einem der wirksamsten Mittel, um Klimagase aus der Atmosphäre zu binden und Emissionen wieder einzufangen. Die Landwirtschaft könnte damit ein entscheidendes oder gar das Kriterium auf dem Weg zu einem gesunden Klima sein.

Unser Video über die Regenerative Landwirtschaft hat begleitend gezeigt, durch welche Maßnahmen und welches biologische Zusammenspiel das möglich ist. Das Ziel der intensiven Bemühungen unter den Augustin-Bauern um Humus im Boden ist im Grunde die Regeneration der Bodenfruchtbarkeit. Sie profitieren von widerstandsfähigen Pflanzen und einem Boden, der das Wasser und die Nährstoffe für die Pflanzen speichern kann. Bei extremer Trockenheit kann der Boden das Wasser besser halten und bei extremer Feuchtigkeit werden die Nährstoffe nicht ausgewaschen. Gleichzeitig erhöht sich die Biodiversität. Die CO2 Bindung ist der sensationelle Nebeneffekt. So viel gesellschaftlicher Nutzen und weniger negative Folgekosten – das wurde den Kongressteilnehmern vor allem nach dem Vortrag der Firma Positerra bewusst. Positerra wurde u.a. von Dierk Augustin mitgegründet und ermöglicht Unternehmen, ihre CO2 Emissionen regional bei hiesigen Landwirten durch Humusaufbau zu kompensieren. Sie machen die Kohlenstoff Bindung durch Bodenproben wissenschaftlich messbar.

Die Zuschauer waren begeistert von dem Vortrag und Potenzialen, die unmittelbar vor unserer Haustür schlummert. So ein Gast: „Wow, das Thema hätte eigentlich der Auftakt zum Kongress sein müssen, das ist ja sensationell!“

Für uns war es eine spannende Erfahrung mit vielen neuen Impulsen auch für unsere eigene Energieversorgung. Wir werden das Thema Klima weiterhin zukunftsweisend angehen und die Forschung rund um die Regenerative Landwirtschaft weiter vertiefen.

Von Catharina Augustin

 

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