Archiv des Autors: Meike Meyer

Apfelallergie

Apfelallergie

Momentan ernten wir die Sorte Santana. Ein guter Einstieg in das Thema „Apfelallergie“. Santana ist eine Züchtung aus den Niederlanden mit den Eltern Elstar und Priscilla. Sie wurde 1996 in den Markt eingeführt und gilt als schorfresistent und gut verträglich für Allergiker.

Auf einem Obsthof groß geworden, war mir eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen Äpfel völlig unbekannt. Die ersten Klaräpfel wurden Ende Juli geerntet, weiter ging es mit Frühsorten und schließlich mit den Lagersorten. Diese konnten im Kühlhaus bis ins nächste Frühjahr hinein gelagert werden, die letzten Glockenäpfel wurden sogar zusammen mit den Süßkirschen verkauft.

Als wir 1990 auf „Bio“ umstellten und auf Messen und Verkostungen unsere Äpfel zum Probieren anboten, begegneten mir die ersten Apfelallergiker. Sie berichteten, dass beim Verzehr Reizerscheinungen im Mund- und Rachenbereich auftreten würden.

Nach 30 Jahren Kundenkontakten teile ich die Allergiker folgenderweise auf:

1. Menschen, die Äpfel im rohen Zustand nicht, aber im gekochten Zustand essen können.
2. Menschen, die frische Äpfel, direkt vom Baum, essen können, aber nach längerer Lagerung, besonders im ULO, weniger gut vertragen
3. Umgekehrt die, die Äpfel essen können, wenn sie länger gelagert haben
4. Menschen, die nur einige Sorten vertragen
5. Menschen, die nur Bio-Äpfel vertragen
6. Menschen, die nur unsere Augustin-Äpfel vertragen (was uns besonders freut)

Nun der Versuch einer Erklärung:

Als erstes recherchiert man natürlich im Internet, wo man auf mehr als 34.000 Einträge stößt. Unmöglich, alles zu lesen.

Beim Erstellen unserer ersten Website und der Verbreitung des Internets gab es schon ein paar Eintragungen. Besonders der BUND Lemgo (www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html) hat sich des Themas schon früh angenommen und das Allergie-Apfelprojekt 2005 gestartet. Apfelallergiker können dort ihre Daten hinschicken und melden, welche Sorten sie gut und welche sie nicht gut vertragen. So sind im Laufe der Jahrzehnte zigtausend Meldungen dort eingegangen und eine Graphik verdeutlicht sehr gut, welches die verträglichsten Sorten sind.
Sie helfen Konsumenten bei der Auswahl. (Die BUND-Lemgo Sortenliste Apfelallergie Stand November 2022 – Nutzung und Verbreitung sind ausdrücklich erwünscht!)
Immer wieder kommen in Zusammenhang mit Allergien die Polyphenole ins Spiel. Sie gehören zu den Antioxidantien und somit zu den sekundären Pflanzenstoffen, die diese vor Schädlingen schützen. Auch für den Menschen sind sie gesund, sie wirken z. B. entzündungshemmend und krebsvorbeugend. Alle Vorteile aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen, wir sind ja bei den Allergien.
Es wurde nachgewiesen, dass alte Sorten mehr Polyphenole enthalten als neue, und dass ökologisch angebaute Äpfel mehr enthalten als konventionell angebaute. Ein Grund dafür könnte sein, dass Bio-Äpfel mit Gesteinsmehlen behandelt werden. Diese reizen die Schale, es kommt zur Produktion von Phenolen und der Apfel entwickelt eine natürliche Immunität. Diese fördern wir auch durch die regenerative Bodenbearbeitung, die wir seit mehreren Jahren erfolgreich praktizieren. Gesunder Boden, gesunde Mikroflora, gesunder Baum, gesunde Frucht – verträgliche Äpfel! Das könnte der Grund sein, warum unsere Kunden unsere Äpfel ohne Probleme essen können.

Nun bauen wir ja keine typischen alten Sorten mehr an, von vielen Verbrauchern zunehmend gewünscht, jedoch schwierig für den Handel. Sie sind gerbstoffhaltig, sehr säurebetont, meist grün und schnell unansehnlich. Häufig greifen die Kunden dann doch zu den makellosen neueren Züchtungen. Aber die Vorteile alter Sorten werden mehr und mehr mit der Schmackhaftigkeit und Ansehnlichkeit der neuen Sorten durch Züchtung verknüpft. So bauen Bio-Obstbauern vermehrt Santana, Topaz, Pinova, Antares, Freya und Greta an, Schorf und Mehltauresistenz und damit mehr Phenole inbegriffen. Also muss es nicht zwangsläufig so sein, dass alte Sorten gut und neue schlecht sind.
Eigentlich müsste es heißen: es gibt keine Allergie, sondern Menschen reagieren nur auf bestimmte Sorten und Anbauweisen allergisch.
Dazu noch ein kleiner Abstecher in die Wissenschaft:
In Äpfeln ist das Allergen Mal D 1 – ein Eiweißbaustein– ursächlich für das Auftreten von Allergien verantwortlich. Allerdings kann die Aneinanderreihung der Aminosäuren durch Verarbeitung in der Küche verändert werden. Das erklärt, warum Apfelmus meist keine Allergene mehr enthält. Mal D 1- Allergiker reagieren im Allgemeinen stärker auf länger gelagerte und auf überreife Äpfel. Eine Kreuzallergie kann mit dem ähnlichen Allergen von Birkenpollen entstehen.
Das Protein Mal D 3 ist hauptsächlich in der Schale zu finden. Es ist hitzebeständig und wird folglich nicht durchs Kochen zerstört. Mal D 3- Allergiker vertragen meist Äpfel aus Langzeitlagerung besser.
Ich persönlich suche häufig nach einer Erklärung für die Allergien, die wir vorher nicht kannten. Wir hatten nur das heimische Obst, und das auch nur saisonal. Was Zuviel war, wurde eingekocht oder tiefgefroren. Apfelsinen und Mandarinen gab es nur in der Weihnachtszeit, Bananen, wenn man etwas Besonderes feierte. Ist unser Körper generell überfordert mit dem Überangebot? Und wird deshalb eigentlich Harmloses vom Körper nicht mehr vertragen?
Abschließend kann ich empfehlen:
PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN!

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Unser Hoffest: 33 Jahre Augustin-Innovation

Aller guten Dinge sind drei: Am 30. April konnten wir endlich unser großes Hoffest feiern. Pandemiebedingt etwas später als geplant, aber dafür gab es gleich drei besondere Anlässe zum Feiern. Der Augustin Obsthof hat vor 33 Jahren auf Bio-Anbau umgestellt, die Augustin-Vermarktung hat 25-jähriges Bestehen und im letzten Jahr sind wir in unsere neue Sortierhalle umgezogen.

Bei der Festbegrüßung haben die Gründer Dierk & Katrin Augustin und das junge Geschäftsführer Duo Hinrich Quast und Catharina Augustin die großartigen Entwicklungsschritte mit ihren Erzählungen ausgeschmückt. 1990 zählten Bio-Äpfel noch zum Nischenprodukt, für das man sich die Kunden selber suchen musste. Der Anbau steckte noch in den Kinderschuhen, d.h. auch hier waren Eigeninitiative, Forschungs- und Pioniergeist gefragt. Aber nach drei bzw. fünf Jahren waren Dierk und Katrin nicht mehr alleine, weil Katrins Geschwister ihre Höfe auch auf Bio umgestellt haben. Eine gemeinschaftliche Bioproduktion und geschmackvolle Äpfel haben sie verbunden und die Augustin-Äpfel zu dem gemacht, was sie heute sind. Einige Auszubildende von Dierk waren von der Produktion so überzeugt, dass sie ihre Höfe auch biologisch bewirtschaften wollten. Alle Obstbauern, die heute über Augustin vermarkten waren auf dem Hoffest natürlich tatkräftig dabei und haben den ganzen Tag Führungen mit dem Trecker durch die Blüte der Obstplantagen auf dem Augustin-Hof angeboten. Man könnte ja denken, dass die Öko-Produktion so vorangeschritten ist, dass es keiner weiteren Entwicklungen mehr bedarf. Davon ist bei den Obstbauern der Augustin-Gruppe aber nichts zu merken. Der Pionier- und Forschungsgeist ist gerade bei den jungen Obstbauern zu spüren. Sie sehen die Nöte angesichts von Klimaveränderungen und möchten einen Obstanbau ermöglichen, der zu echter Pflanzen- und Bodengesundung führt.
Dazu passend gab es einen Workshop von Catharina, in dem die These vom Menschen als Teil der Natur beleuchtet wurde. Die Konsequenz wäre, dass wir den bewussten Umgang auch auf uns selbst beziehen und lernen müssen, uns als Ressource zu sehen mit der es einen nachhaltigen Umgang braucht. Wir können die Böden nicht auslaugen, den Menschen aber auch nicht.

Auch der Umzug in die neue Halle der Augustins ist das Resultat eines starken Teams. Vor dem Umzug stand es an, das soziale Fundament dieses Projekts zu gründen, was mit dem Generationswechsel nach drei Jahren (schweißtreibender) Arbeit gelungen ist. Das neue große Zuhause für die Aufbereitung der Augustin-Äpfel konnte an diesem Tag auch besichtigt werden, der Oldtimer Shuttle Bus nach Jork hat für eine unterhaltsame Fahrt in besonderem Ambiente gesorgt.
Für Erfrischung und Verpflegung vor Ort haben unter anderem unsere lieben Kollegen von Voelkel, Lammsbräu, Elbbrand, Frau Ingwer und der Münchhof gesorgt. Durch unsere fleißigen Abwaschbienen war es ein Fest fast ganz ohne Müll.

Am Ende des Tages waren wir ganz beseelt – von den vielen herzlichen Begegnungen, dem Sonnenschein, dem Gefühl, eine fantastische Gemeinschaft von Kunden, Geschäftspartnern, Freunden und Wegbegleitern, um uns zu haben. Vielen Dank dafür!

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Der Umzug vom Obsthof zum Gewerbegebiet im Herzen des Alten Landes

Die Vermarktungsgesellschaft Bio-Obst Augustin GmbH & Co. KG ist aus dem Obsthof und dem Schaffen von Katrin und Dierk Augustin hervorgegangen. Anfangs wurde das Obst des Obsthofes Augustin und anschließend das Obst weiterer Obsthöfe der Familie und ehemaligen Lehrlingen von Dierk vermarktet. Alles aus den Räumlichkeiten des Obsthofes in Klein Hove heraus. Mit einer Sortiermaschine wurden die Äpfel, wie sie vom Baum in die Kiste und ins Lager kamen, in einem Schritt sortiert und verpackt. Mit steigenden Erntemengen aufgrund von Flächenzuwächsen wurden die Räumlichkeiten auf dem Obsthof immer enger. Es fehlte an Logistikflächen und Sortierkapazität. Jahrelang wurden in zwei Schichten 16 Stunden am Tag Äpfel sortiert und gepackt.
Um sich zukunftssicher aufzustellen, wurden 2015 die ersten Planungen aufgenommen. Ein neuer Standort wurde gesucht. Zu beengt war der Obsthof geworden. Die Straße nur mit Ausnahmegenehmigung für große LKW befahrbar. Erste Überlegungen wohin und wie wurden angestellt. Wie hoch muss die Produktivität der neuen Sortiermaschine sein? Wieviel Quadratmeter Kühlfläche werden benötigt? Welche Technik wird zum Abpacken der Äpfel benötigt, um möglichst leistungsfähig zu sein und die Kundenwünsche möglichst gut zu erfüllen?
Viele erste Planungen wurden in diesem Prozess gemacht, bewertet, geändert, verworfen und neu gedacht.
Als erster Schritt wurde ein leistungsfähiges Warenwirtschaftssystem im Jahr 2017 am alten Standort implementiert. Dieses bildet die Sortierung und Abpackung, Einkauf, Verkauf, Buchhaltung, Lagerhaltung und die Rückverfolgbarkeit ab.

Am 1. Juli 2019 konnte ein Grundstück im zweiten Teil des Jorker Gewerbegebietes, dem Ostfeld 2, erworben werden. Dieses etwa 12.500 m³ große, von Obstbäumen umgebene Grundstück sollte der neue Standort der Vermarktung und Aufbereitung aller Äpfel und Birnen von Bio-Obst Augustin werden.
Gemeinsam mit einem Architektenteam aus Hamburg und Fachplanern aus der Umgebung und den Obstbauern der Augustin-Gruppe wurde eine neue Sortier- und Packhalle mit Büroräumlichkeiten geplant, entworfen und umgesetzt. Diese neue Halle wurde durch die Landwirtschaftskammer Niedersachen mit den Mitteln der ELER-Förderung unterstützt. Sie wurde so geplant, dass auch in Zukunft das Obst der Augustin-Obstbauern marktgerecht, nach Kundenwunsch und mit geschätzter Hingabe an Qualität effizient aufbereitet und vermarktet werden kann.
Im Frühjahr 2021 begannen die ersten Erdarbeiten, es wurden Bohrpfähle gesetzt, die Platte gegossen und der Rohbau errichtet. Diese Phase war immer wieder von Lieferschwierigkeiten und Preiserhöhungen für den Rohbau geprägt. Dennoch konnte am 14.12.2021 ein kleines Richtfest gefeiert werden. Nachdem die Hülle fertiggestellt wurde, ging es an den Innenausbau. Das Büro und die Mitarbeiterräumlichkeiten wurden errichtet. Kühlräume aufgestellt, Elektrik installiert, Heizung und Sanitäranlagen gebaut. Parallel wurden auch die neue Sortiertechnik und die Packstraßen installiert. Mit Beginn der neuen Erntesaison im August 2022 wurden noch am alten Standort in Klein Hove die neuen Äpfel sortiert und gepackt, während am neuen Standort schon Birnen sortiert wurden. Ende September hat das Team dann die ersten Äpfel auf den Packlinien gepackt und es erfolgte der Umzug von Büro und Verwaltung, sowie die Inbetriebnahme der großen Sortiermaschine für Äpfel.

Seitdem arbeitet die Bio-Obst Augustin GmbH & Co. KG im Ostfeld 25, 21635 Jork. Es können hier auf 3.500 m² Hallenfläche Äpfel und Birnen sortiert, aufbereitet und verpackt werden. Die Apfelsortierung hat eine Leistungsfähigkeit von ca. 10 Tonnen pro Stunde, das sind gut 20 Europaletten mit je 64 Ifco á 8 kg. Sie bietet die Möglichkeit, die Äpfel mit 52°C warmen Wasser zu behandeln, um Gloesporium-Infektionen der Äpfel vorzubeugen und das Shelf-Life zu verbessern. Auf der zweiten Sortiermaschine können Birnen oder kleine Partien Äpfel mit einer Leistung von ca. 2,5 Tonnen pro Stunde vorsortiert werden. Nach der Sortierung kommt die vorsortierte Ware in ein Kühllager, welches ein Gesamtvolumen von 600 Tonnen Äpfel fassen kann. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Ware in vier Ultra-Low-Oxygen-Lägern haltbarer zu lagern. Die Kapazität liegt bei etwa 200 Tonnen, wobei die Hälfte auch zur Birnenlagerung bei -1,0°C ausgelegt ist. Aus den Kühllägern kommt die Ware in den Verpackungsbereich, wo auf drei Linien Äpfel und Birnen in unterschiedlichste Verpackungen abgepackt werden und die letzte, händische Qualitätskontrolle erfolgt. Es gibt die Möglichkeit, das Obst lose, gelegt oder gelegt und gelabelt, in 4er und 6er Schalen zu verpacken. Dabei gehen die Gebindegrößen von 3 kg gelegt, über 8 kg Mehrwegsteigen bis hin zu Großverpackungen wie einer 130 kg fassenden Verkaufsgroßkiste. Das Leergut wird in der Halle gelagert und auf einer Leergutbühne aufbereitet und von dort direkt auf die Linien gegeben. Die Linie für lose und gelegte Ware hat eine Leistungsfähigkeit von bis zu acht Paletten pro Stunde. Das Palettieren übernimmt ein automatischer Palettierer, sodass auf dieser Linie keine schwere Kiste mehr mit Muskelkraft gehoben werden muss. Fertige Paletten werden gebunden und mit Etiketten ausgezeichnet und finden ihren Weg in den Kühlraum nebenan. Dieses Kommissionslager hat Stellplätze für etwa 150 Europaletten. In die Mitte des Lagers werden die fertigen Paletten nach Kundenauftrag kommissioniert und können über zwei LKW-Verladebrücken direkt auf die LKW verladen werden.

Auf dem Dach der Sortierhalle ist eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 100 KW installiert, um einen Großteil des Strombedarfes der Kühlung und Produktion selbst zu decken. Die Abwärme der Kühlanlagen wird genutzt, um die Büro- und Mitarbeiterräumlichkeiten, sowie gezielt die Hallenbereiche der Verpackungslinien zu beheizen. Um die Wärmeleistung für die Heißwasserbehandlung der Äpfel zu liefern, wurde eine Heizungsanlage installiert, die mit Holzpellets betrieben wird.
Die Bio-Obst Augustin GmbH & Co. KG freut sich sehr, am neuen Standort angekommen zu sein und hier zukunftssicher die Ernte ihrer zehn angeschlossenen Obstbaubetriebe partnerschaftlich und auf Augenhöhe aufbereiten und vermarkten zu können.

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Lagerung von Äpfeln

 

Wie werden Äpfel gelagert?

Immer wieder werden wir gefragt, wie wir es schaffen, dass die Qualität unserer Äpfel auch nach vielen Monaten so gut ist. Und auch erst vor ein paar Tagen haben wir die ersten knackigen Jonagored aus dem Lager geholt.
Die Zellen des Apfels atmen auch nach der Ernte weiter und erzeugen dabei Wärme, Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und aromatische Verbindungen. Ein normaler Prozess, der die Frucht reifen lässt.
Um diesen Alterungsprozess aufzuhalten, werden unsere Äpfel in sogenannten CA-/ULO-Lagern (CA = controlled atmosphere, ULO = ultra low oxygen) eingeschlossen. Ziel ist es, den Stoffwechsel der Äpfel so weit herunterzufahren, dass die Reifung verzögert wird.
Die Äpfel werden in den gasdichten Lagern sortenabhängig auf 1-4 °C gesenkt. Diesen Zustand kann man gut mit einem Winterschlaf vergleichen.
In den gasdichten Lagern veratmen die Äpfel den Sauerstoff innerhalb weniger Tage bis auf wenige Prozent. Je nach Sorte versuchen wir den Sauerstoffgehalt anschließend bei 1-3 % zu halten. Um zu vermeiden, dass die Äpfel gärig werden, wenn der Sauerstoffgehalt zu weit sinkt, gibt die Mess- und Regeltechnik der ULO-Steuerung Frischluft in den Raum und hält so den Sauerstoffgehalt stabil.
Durch die Atmung steigt der Gehalt des Kohlenstoffdioxids und die Luftfeuchtigkeit in der Raumluft an. Während dies bei der Luftfeuchtigkeit gewünscht ist, darf das Kohlenstoffdioxid auf maximal 3 % steigen, um Stoffwechselschäden an den Äpfeln zu verhindern. Steigt der Kohlenstoffdioxidwert zu hoch, filtern wir das CO2 mit einer Maschine aus der Raumluft.
Mit dieser Methode kann man Äpfel je nach Sorte bis zu zehn oder sogar zwölf Monate lagern. Säuren und Vitamine werden weniger schnell abgebaut und das Fruchtfleisch bleibt lange fest.

Wie lagere ich meine Äpfel zu Hause?

Auch zu Hause lagert man die Äpfel am besten kalt. Dies verlangsamt den Stoffwechsel und damit die Reifeentwicklung. Man kann sie im Kühlschrank in einer Tüte mit Löchern lagern. In dieser Tüte bildet sich dann eine ähnliche Atmosphäre wie in den professionellen ULO-Lägern. Äpfel produzieren Ethylen! Dieses Reifegas lässt andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen, daher möglichst getrennt lagern. Außer, ihr möchtet eure grünen Bananen oder Avocados reifen, dann packt ihr sie mit einem reifen Apfel zusammen in eine Tüte.

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Energie- und Klimakongress

 

Im November waren Dierk und ich auf dem Energie- und Klimakongress vom EHI Retail Institute. An eineinhalb Tagen wurden im Marriott Hotel in Köln vielseitige „Projekte aus Wirtschaft und Wissenschaft vorgestellt, die dem Handel Wege in die Klimaneutralität aufzeigen sollen.

Augustin hat sich im Ausstellerbereich mit unserem neuen Messestand neben Microsoft, Climate Partner, Viessmann und anderen präsentieren. Damit waren wir gewissermaßen die „Exoten“, weil viele der Besucher beim Thema Klima zunächst mal an neue Technologien und nicht an Landwirtschaft gedacht haben.

Wir haben dargestellt, wie durch Humusaufbau enorme Mengen schädliches CO2 aus der Atmosphäre im Boden gebunden werden kann. Das macht Humusaufbau auf den Feldern zu einem der wirksamsten Mittel, um Klimagase aus der Atmosphäre zu binden und Emissionen wieder einzufangen. Die Landwirtschaft könnte damit ein entscheidendes oder gar das Kriterium auf dem Weg zu einem gesunden Klima sein.

Unser Video über die Regenerative Landwirtschaft hat begleitend gezeigt, durch welche Maßnahmen und welches biologische Zusammenspiel das möglich ist. Das Ziel der intensiven Bemühungen unter den Augustin-Bauern um Humus im Boden ist im Grunde die Regeneration der Bodenfruchtbarkeit. Sie profitieren von widerstandsfähigen Pflanzen und einem Boden, der das Wasser und die Nährstoffe für die Pflanzen speichern kann. Bei extremer Trockenheit kann der Boden das Wasser besser halten und bei extremer Feuchtigkeit werden die Nährstoffe nicht ausgewaschen. Gleichzeitig erhöht sich die Biodiversität. Die CO2 Bindung ist der sensationelle Nebeneffekt. So viel gesellschaftlicher Nutzen und weniger negative Folgekosten – das wurde den Kongressteilnehmern vor allem nach dem Vortrag der Firma Positerra bewusst. Positerra wurde u.a. von Dierk Augustin mitgegründet und ermöglicht Unternehmen, ihre CO2 Emissionen regional bei hiesigen Landwirten durch Humusaufbau zu kompensieren. Sie machen die Kohlenstoff Bindung durch Bodenproben wissenschaftlich messbar.

Die Zuschauer waren begeistert von dem Vortrag und Potenzialen, die unmittelbar vor unserer Haustür schlummert. So ein Gast: „Wow, das Thema hätte eigentlich der Auftakt zum Kongress sein müssen, das ist ja sensationell!“

Für uns war es eine spannende Erfahrung mit vielen neuen Impulsen auch für unsere eigene Energieversorgung. Wir werden das Thema Klima weiterhin zukunftsweisend angehen und die Forschung rund um die Regenerative Landwirtschaft weiter vertiefen.

Von Catharina Augustin

 

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Pflanzen im Frühjahr

Pflanzen im Frühjahr

Ziel jedes Obstbauern ist Triebwachstum und Fruchtansatz ins Gleichgewicht zu bringen, denn nur dann kann ein Baum über Jahre hinweg konstant einen gleichmäßigen Ertrag bringen. Die Grundlage dafür schaffen wir in den Sommermonaten. Das Wachstum der Bäume und der Früchte wird von einer Handvoll Hormone gesteuert. Die wichtigsten sind Auxine, Cytokinine und Gibberelline.

 

Auxine sind unter anderem für das Längenwachstum der Zweige verantwortlich.

Auch die Anzahl der Äpfel pro Baum ist hormonell bedingt. Dafür verantwortlich ist das in den Kernen vorhandene Gibberellin. Je mehr Äpfel ein Baum trägt, desto höher ist die Konzentration des Hormons. Gibberellin hemmt die Blütenknospenbildung für das darauffolgende Jahr. So kommt das Phänomen der Alternanz zustande: Bäume die in einem Jahr volltragend sind, tragen im darauffolgendem Jahr fast gar nicht mehr. Diesen Teufelskreis versuchen wir zu durchbrechen, indem wir in voll tragenden Anlagen den Behang ausdünnen.

In schwach tragenden Anlagen steckt der Baum seine überschüssige Energie in das vegetative Wachstum. Die Bäume bilden dann jede Menge Wasserschosse; in Massen wachsende Triebe, die den Baum buschartig wuchern lassen. Diese Wasserschosse werden ebenfalls von uns entfernt. Diese Arbeit bringt außerdem den Vorteil, dass die am Baum hängenden Früchte mehr Licht erhalten. Die Sonne verleiht den Äpfeln Immunkräfte, sie heilt, stabilisiert und schenkt ihnen ein leckeres Zucker-Säure-Verhältnis.

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Von Hummeln und Bienen

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Fährt man in diesen Tagen durch das Alte Land umgibt einem eine fast schon berauschende Blütenpracht. Zuerst blühten die Kirschen und Pflaumen auf, ihnen folgten die Birnen und ganz zum Schluss öffneten die Äpfel ihre Blüten. Die Äpfel befinden sich nun in der Vollblüte und verströmen einen herrlich süßen Duft über das gesamte Gebiet.

In der Blütezeit sind die Hummeln und Bienen die wichtigsten Helfer der Obstbauern. Ihre Arbeit ist essentiell, denn sie sorgen dafür, dass aus einer Blüte ein Apfel wird. Apfelbäume sind selbststeril und brauchen den Pollen einer fremden Sorte, um eine Frucht auszubilden.

 

Hummeln und Bienen ergänzen sich bei der Bestäubung. Hummeln fliegen bereits bei niedrigen Temperaturen, wohingegen sich Bienen erst ab 12 °C aus ihren Stöcken trauen. Daher werden in Birnen- und Steinobstanlagen gerne Hummeln eingesetzt, denn die Luft kann zu deren Blüte noch recht kühl sein. Der Vorteil von Bienen ist ihr großer Flugradius: Bis zu 3 km bewegen sie sich von ihrem Volk weg und können so eine Vielzahl Pollen unterschiedlicher Sorten sammeln. Hummeln haben hingegen nur einen sehr kleinen Flugradius.

Da nur die wenigsten Obstbauern selber imkern, stellen Imker aus der Gegend ihre Stöcke in den Obstanlagen auf. Man rechnet mit etwa einem Volk pro Hektar, um eine ausreichende Bestäubung zu erzielen. Eine Vollernte kann man übrigens schon dann erreicht werden, wenn bei 5-10 % der Blüten bei einer Vollblüte eine erfolgreiche Befruchtung stattgefunden hat.

Auch nach der Blüte stellen wir sicher, dass die Insekten ein vielfältiges Nahrungsangebot sowie Überwinterungsmöglichkeiten vorfinden. Denn sobald die Obstbäume abgeblüht sind sähe es ohne unsere Blühstreifen, blühenden Gehölzen und Nistmöglichkeiten ziemlich mau aus für pollensuchende Insekten.

 

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Frostnächte

Frostnächte

Vor ein paar Tagen hat das Umweltministerium veröffentlicht, dass der Winter 2020 der zweitmildeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Das macht sich hier vor allem darin bemerkbar, dass die Vegetation ihrer Zeit weit voraus ist. Anfang März öffneten sich die Knospen der Pfirsich- und Aprikosenbäume im Alten Land und die Apfelbäume schieben Ende März die Blätter und Blüten aus den Knospen.

Gleichzeitig erleben wir gerade einen Kälteeinbruch. In Großteilen Europas sind die Nächte derzeit eiskalt. In manchen Gebieten zeigt das Thermometer am Boden sogar zweistellige Minustemperaturen an. Für diese Jahreszeit ist das normal, in Kombination mit der fortgeschrittenen Vegetation ist das jedoch fatal. Je weiter es auf die Blüte zugeht, desto frostempfindlicher wird sie. Eine Knospe, die sich gerade geöffnet hat, kann Temperaturen bis –7 °C aushalten, geöffnete Blüten erfrieren schon um den Gefrierpunkt. Voraussichtlich erreichen die Äpfel zu Ostern die Vollblüte, im langjährigen Mittel blühen sie jedoch erst Anfang Mai.

Fröste bis Mitte Mai und während der Blüte der Obstbäume sind in unserem Gebiet nicht ungewöhnlich und wir können uns mit der Frostschutzberegnung gut dagegen wappnen. Dieses Jahr ist insofern ungewöhnlich, als wir bisher noch nie im März beregnen mussten. Bis vor ein paar Jahren hatten wir vor oder während der Blüte nur wenige Nächte, in denen es so kalt war, dass wir die Beregnung angestellt haben. Seit Mitte März wurde in fünf Nächten beregnet und die Wettervorhersage verspricht für nächste Woche weitere Frostnächte.

Eine Knospe, die sich gerade geöffnet hat, kann Temperaturen bis –7 °C aushalten, geöffnete Blüten erfrieren schon um den Gefrierpunkt.

Auch wenn manche Mitarbeiter aufgrund der aktuellen Lage nach Hause gefahren sind, läuft die Arbeit weiter und jeder packt mit an. Da werden dann mal schnell gemeinsam mit der ganzen Familie, mit der Erfahrung der Älteren und der unbändigen Kraft der Jungen innerhalb von 1,5 Tagen die Beregnung für 3,5 ha Äpfel gebaut. Dieser Kraftakt hat sich gelohnt.

Frostschutzberegnung

Zum Schutz der Blüten vor Frostschäden machen sich die Obstbauern ein physikalisches Prinzip zu Nutze: Wenn Wasser gefriert, wird Erstarrungswärme frei. Wenn in Frostnächten also permanent ein feiner Sprühregen fällt und gefriert, bildet sich ein Eispanzer um die Blüte, in dem dann eine Temperatur knapp über 0 °C herrscht. Das Resultat sind geschützte Blüten.

Pro Stunde und Hektar werden so 38.000 Liter ausgebracht. Das Wasser dafür stammt aus der Elbe, das wir über Gräben in unsere Wasserrückhaltebecken pumpen. Von das aus wird es mit Regnern in den Höfen ausgebracht.

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Pilotprojekt „Hühner“

Hühnerprojekt

Derzeit machen uns vor allem zwei Schadinsekten zu schaffen: die Apfelsägewespe und der Apfelwickler, im Volksmund auch Obstmade genannt. Die Apfelsägewespe sticht während der Apfelblüte in den Kelch der Blüte und legt ein Ei ab. Aus dem Ei entwickelt sich die Larve und ernährt sich von der wachsenden Frucht. Der Apfelwickler fliegt erst später und legt seine Eier auf der jungen Frucht ab. Die geschlüpften Larven fressen sich in den Apfel und ernähren sich ebenfalls von der wachsenden Frucht.

Das Schadbild ist nahezu identisch: ein Gang zwischen Schale und Kerngehäuse, darin die Larve und von außen sichtbar das Bohrloch mit Kotspuren. Im Spätsommer wandern die Larven aus den Äpfeln in den Boden und Ritzen am Stamm zum Überwintern. Im Frühjahr entwickeln sie sich zum Falter und der Kreislauf beginnt von neuem.

Hühner und Puten suchen in ihrer Umgebung gezielt Insekten, um ihren hohen Eiweißbedarf zu decken.

Sie scharren und picken. Damit erreichen sie Insekten in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien in der Erde, im Laub, im Fallobst oder am Stamm. Ob sie auch die Population von Schadinsekten senken können, versuchen drei der zehn Augustin-Obsthöfe in einem Pilotprojekt in Kooperation mit dem „Kompetenzzentrum ökologischer Landbau Niedersachsen“ herauszufinden.

Dafür sind auf dem Betrieb von Henning Quast (der freudig strahlende Obstbauer auf dem ersten Bild) im Frühjahr 221 Legehennen und vier Hähne eingezogen. Zurückziehen können sie sich in einem Mobilstall, der spätestens alle 14 Tage versetzt wird, sodass die Hühner immer zum Auftreten eines neuen Schädlings auf einer neuen Fläche arbeiten können. Die Flächen werden nach Vorjahresbefall ausgewählt und wissenschaftlich untersucht. Fundierte Ergebnisse erwarten wir erst in einem Jahr, aber schon jetzt konnte Henning beobachten, dass die Hühner sogar Mäuse erwischen, deren Leibspeise die Wurzeln der Apfel- und Birnenbäume sind und sie damit zum Absterben bringen. Vielversprechende Beobachtungen, die neugierig machen, wie hoch der Befall von Apfelsägewespe und Apfelwickler im kommenden Jahr ausfallen wird. Wer Hennings Erfahrungen verfolgen möchte, kann ihm auf Facebook folgen: facebook.com/appel.eier

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Die Apfelernte bei Bio-Obst Augustin Ende August beginnt die Ernte der Lagersorten, die in Speziallägern bis nächstes Jahr gelagert werden
Bestäubung - Befruchtung

Bestäubung – Befruchtung

Aktuelles, Apfel-Zyklen
Bestäubung - Befruchtung Mit den steigenden Temperaturen kommt auch die Vegetation in Gange. Die Knospen der Pflanzen und Obstgehölze schwellen